Johannes Haushofer ist Entwicklungsökonom und Professor für Wirtschaftswissenschaften an der National University of Singapore und an der Universität Stockholm. Eines seiner zentralen Forschungsinteressen ist die Verringerung von Armut im Globalen Süden. Gleichzeitig ist er aber auch als Praktiker in diesem Bereich aktiv: Im Jahr 2021 gründete er die Organisation Malengo, die Schulabsolventinnen und -absolventen aus Niedrigeinkommensländern ein Studium in Europa ermöglicht. Die Wirkung von deren Förderung wird von einem unabhängigen Forschungsteam wissenschaftlich untersucht. Im Interview erläutert Johannes Haushofer, wie er zur Untersuchung der Effekte von Bildungsmigration kam, wie das Malengo-Projekt genau funktioniert und welche Forschungsfragen bei der Untersuchung von dessen Wirkung im Vordergrund stehen.
Dr. Jenna Mittelmeier forscht und lehrt im Bereich International Education am Institute of Education der Universität Manchester. Vor Kurzem hat sie gemeinsam mit anderen Forschenden die Website „Research with International Students“ ins Leben gerufen, dieser folgen Ende des Jahres 2023 ein gleichnamiger Sammelband und eine gleichnamige Konferenz. Im Interview erläutert sie, was der Anlass für diese Projekte war, welche Themen hierbei im Fokus stehen und was aus ihrer Sicht die größten Herausforderungen und Forschungslücken in der Forschung mit und über internationale Studierende sind.
Dr. Sazana Jayadeva ist Assistenzprofessorin im Fachbereich Soziologie an der Universität Cambridge im Vereinigten Königreich. In einer kürzlich veröffentlichten Analyse untersucht sie die Frage, welchen Einfluss indische Influencerinnen und Influencer in sozialen Medien wie Facebook und YouTube auf die Entscheidungen indischer Studieninteressierter für Deutschland als mögliches Gastland haben. Im Interview erläutert sie, was der Anlass für diese Forschungsfrage war, was die zentralen Befunde ihrer Untersuchung sind und welche Schlussfolgerungen sich aus ihrer Sicht hieraus für die Hochschulpraxis ergeben.
Wie wirkt sich die DAAD-Förderung internationaler Promovierender auf deren Forschungs- und Publikationsverhalten aus? Dieser Frage ist eine vor Kurzem in der Publikationsreihe "DAAD Forschung kompakt" veröffentlichte Studie nachgegangen. Im Interview erläutern die drei Mitglieder des Forschungsteams, wie sie dabei genau vorgegangen sind, welche Befunde aus ihrer Sicht besonders bemerkenswert sind und welche Schlussfolgerungen sich hieraus für Forschung und Praxis ergeben.
Indien gehört seit zehn Jahren zu den wichtigsten Herkunftsländern der internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen. Seitdem erhöht sich die Zahl der indischen Studierenden in nicht nachlassender Dynamik Jahr für Jahr. Dr. Ulrich Heublein, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zeichnet in seinem Beitrag diese Entwicklung nach, stellt sie in einen internationalen Kontext und trifft Aussagen zum künftigen Platz Indiens unter den Herkunftsländern. Dabei geht er auch auf die besonderen Studieninteressen indischer Studierender in Bezug auf Studienfächer, Hochschulen und Hochschulabschlüsse ein.
Prof. Dr. Katrin Kinzelbach von der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg entwickelte gemeinsam mit anderen Forschenden den Academic Freedom Index (AFI). Mithilfe des AFI wird jedes Jahr der Stand der Wissenschaftsfreiheit in fast allen Ländern der Welt bewertet. Ein Interview anlässlich der Veröffentlichung der neuen Ausgabe von DAAD Forschung kompakt, für die Kinzelbach die aktuellsten AFI-Daten gemeinsam mit Lars Pelke (FAU) und Janika Spannagel (FU Berlin) auch in Beziehung zur akademischen Mobilität in Deutschland gesetzt hat.
„Internationale Studierendenmobilität ist global gesehen von großer Ungleichheit geprägt“, sagt Prof. Dr. Emanuel Deutschmann, Juniorprofessor für Soziologische Theorie an der Europa-Universität Flensburg und Associate am Migration Policy Centre des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz. Im Interview erläutert er zentrale Befunde seiner global vergleichende Analyse zu den Kosten von Studienvisa.